Pillet, Christophe
Möbel- & Verpackungsdesign, Architektur und Bühnenbildgestaltung
Der Franzose Christophe Pillet ist ein Allrounder auf dem Gebiet der Gestaltung, sein Tätigkeitsfeld reicht von Möbel- und Produktdesign über Architektur bis hin zur Szenografie. Und so vielschichtig seine Projekte sind, so vielseitig ist auch sein Stil. Zwar lassen sich bei all seinen Entwürfen eine äußere Schlichtheit, technische Eleganz und gewisse organische Formen feststellen, jedoch will sich der Designer nicht festlegen. Schließlich seien auch seine Projekte unterschiedlich und würde er immer das gleiche machen, wäre ihm nur langweilig. Fragt man ihn dennoch nach seinem Stil, bekommt man Folgendes zur Antwort: “Vielleicht habe ich einen, wenn ich einmal 80 Jahre alt bin. Aber im Moment macht es mir Spaß, die Dinge zu tun, die mir in den Sinn kommen.“
Nichtsdestotrotz hat aber auch ein Christophe Pillet gewisse Vorlieben. Ein klarer Ausdruck und Einfachheit sind seine Leitprinzipien bei jedem seiner Entwürfe, auch Kurven spielen für Pillet eine wichtige Rolle. Typisch für den Franzosen ist auch, dass er sich immer an zeitgenössischen Bedürfnissen orientiert statt sich von den, wie er sagt, überholten handwerklichen Sichtweisen leiten zu lassen.
Anders als einige seiner Designerkollegen eröffnet Pillet nicht sofort nach dem Studium sein eigenes Büro, sondern sammelt erst einmal als Angestellter Erfahrungen bei namhaften Designern wie etwa Philippe Starck. Erst danach wagt Christophe Pillet mit einem eigenen Studio in Paris den Sprung in die Selbstständigkeit. Mittlerweile gehören zum Kundenstamm des breit aufgestellten Büros Topfirmen wie Cappellini, Driade, Shiseido, L’Oréal, oder Lacoste. Daneben ist Pillet heute besonders auch für die Inneneinrichtung zahlreicher Hotels, Boutiquen, Showrooms und Restaurants bekannt, insbesondere für Renault hat er sämtliche Messestände entworfen.
Inzwischen sind seine Arbeiten auch in Ausstellungen des “Musée des Arts Décoratifs“ und des “Centre Georges Pompidou“ in Paris zu sehen.
1959
Christophe Pillet wird in Montargis in Zentralfrankreich geboren.
1985
An der "Ecole des Arts Décoratifs" in Nizza macht Pillet seinen Abschluss in Architektur und Industriedesign.
1986
Christophe Pillet beendet das unmittelbar nach seinem Abschluss in Nizza begonnene Masterstudium an der "Domus Academy" in Mailand.
1986 – 1988
Direkt im Anschluss an seine Ausbildung sammelt er erste berufliche Erfahrungen im Büro von Martine Bedin in Mailand.
1988 – 1993
Nach seiner Zeit bei Martine Bedin zieht es Pillet zurück in sein Heimatland, wo er bei Philippe Starck in Paris als Angestellter anfängt.
1991
Über seinen Arbeitgeber Philippe Starck veröffentlicht Christophe Pillet erste eigene Entwürfe.
1993
Nach sieben Jahren in Angestelltenverhältnissen wagt Christophe Pillet den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnet sein bis heute erfolgreiches Büro in Paris.
1994
In Frankreich wird Pillet zum "Designer des Jahres“ gewählt.
1995
Als Architekt entwirft Pillet die Villa Saint Raphaël, eine private Residenz.
1997
Pillet entwirft für Cappellini den Stuhl “Sunset“. Der Drehsessel mit metallenem Gestell bietet aufgrund des gepolsterten Sitzes und der gepolsterten Rückenlehne optimalen Komfort.
2003
Der Club Lacoste in Paris wird von Christophe Pillet ausgestattet.
2004
Für den Driade Store entwirft Christophe Pillet die Stuhlkollektion Meridiana, deren Name angelehnt ist an die Längen- und Breitengrade der Erde. Wie eben jene Meridiane zieht sich ein dreidimensionales Muster durch die Sitzschale aus Polycarbonat und verleiht dem Stuhl ein futuristisches Aussehen.
2004
Catherine Malandrino eröffnet einen Shop in Paris, dessen Inneneinrichtung ebenfalls aus der Feder von Christophe Pillet stammt.
2005
Dass Christophe Pillet Kurven mag, zeigt er auch bei seinem Chaiselongue “Nouvelle Vague“, den er für Porro entwirft. Das klare Design fällt besonders durch die Form eines offenen ‘S‘ auf, das sich freundlich durch den Raum schlängelt.
2008
Für die Bar du Port in Saint-Tropez in Südfrankreich gestaltet Pillet die Inneneinrichtung.
2011
Der Stuhl Pulp aus der Feder von Christophe Pillet wird auf den Markt gebracht. Mit Pulp schafft der Designer einen Freischwinger in einzigartigem Design. Die Form des aus einem Guss gefertigten Sitzmöbels ist dem menschlichen Körper nachempfunden und vermittelt ein angriffslustiges und zugleich einladendes Gefühl. Diese für Pillet typische technische Raffinesse hat Kristalia bei der Herstellung vor eine besondere Herausforderung gestellt. Der stapelbare und leicht zu reinigende Stuhl ist vor allem für die Contract-Branche und Gemeinschaftseinrichtungen gedacht.
2012
Pillets Stuhl “Mem“ (altägyptisch für Wasser) wird von Kristalia in den Markt eingeführt. Der zeitgenössische Stuhl präsentiert geschickt angedeutete Winkel und die bei Pillet so beliebten Kurven und zeichnet sich so durch ein einladendes Design aus. Zwei Öffnungen in der Sitzschale ermöglichen es außerdem, mehrere Stühle zu stapeln und platzsparend zu verstauen.
2012
Mit der “Round”-Kollektion für die EMU Group schafft Christophe Pillet stilvolle und schlichte Outdoor-Möbel, die strukturelle Balance und Diskretion in sich vereinen. Besonders bei den Stühlen der Kollektion zeigt sich erneut Pillets Vorliebe für Kurven deutlich.
2014
Für die Shibuya Vasen werden Christophe Pillet und Kartell mit dem Wallpaper Design Award ausegzeichnet. Der Designer hat hier Vasen geschaffen, die einerseits mit ihrer besonderen Form- und Farbgebung an die japanische Tradition erinnern, andererseits optisch die Stärke des weltbekannten Murano-Glases wiederspiegeln.
2014
Die Innenausstattung des Hotel Sahrai in der marokkanischen Millionenstadt Fès stammt von Christophe Pillet.
2014
Die Kollektion “EZY“ von Christophe Pillet kommt auf den Markt. Die Möbelkollektion ist ursprünglich für die Inneneinrichtung des Pullmann Tour Eiffel Hotels in Paris entwickelt und besteht aus Sessel, Sofa, Barhocker und Tischen in verschiedenen Ausführungen. Mit dieser Kollektion will Pillet ein funktionales und zugleich zeitlos elegantes Design schaffen, das das Einfache und das Reine miteinander verbindet. Produziert wird die Kollektion von dem schwedischen Möbelhersteller Offecct.
2015
Christophe Pillet entwirft die Produktfamilie “Kira“, eine Kollektion, bei der er schlichte Aluminiumrohre mit technischen Outdoor-Textilien kombiniert. Die Inspiration für diese schlichte und dennoch anspruchsvolle Kollektion, die aus einem Sessel, einem Lounge-Stuhl mit Fußstütze und Tischen besteht, nimmt der Designer “aus einem sommerlichen Cocktail, der Leichtigkeit, Sinnlichkeit und Eleganz vereint“. Hergestellt wird “Kira“ von der EMU Group.
2016
Der Möbelhersteller ENNE bringt das Sofa “Case“, entworfen von Christophe Pillet, auf den Markt.