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Sadler, Marc

Industriedesign, Möbeldesign

 

Marc Sadler, der Wahlitaliener mit französischer Staatsbürgerschaft, ist als Designer in den unterschiedlichsten Branchen tätig, seine Entwürfe umfassen Sportartikel, Beleuchtung und Möbel. Seine Neugier auf alles Neue und die Faszination für Kunststoffe treibt den studierten Industriedesigner bei all seinen Projekten an, an die er sich stets vom “Herzen der Beziehung zwischen Designer und Industrie“ heraus annähert.

Als Marc Sadler Anfang der 1970er Jahre den ersten recycelbaren Ski-Schuh aus Thermokunststoff entwickelt, macht ihn dies zu einem weltweit anerkannten Designer für Sportartikel und Sportmode. Fortan lebt und arbeitet er, sozusagen als Weltbürger, auf drei Kontinenten (Amerika, Asien und Europa) für namhafte Firmen dieser Branche. Sadler kann im Sportbereich gewissermaßen als Trendsetter bezeichnet werden: viele seiner damals noch innovativen Entwicklungen und Entwürfe im Sportsektor sind heute Standard.

Mit seiner jahrelangen Erfahrung im Sportbereich, in dem bekannter Maßen die Forschung und Entwicklung mit neuen Materialien im Vordergrund steht, geht Marc Sadler ab den frühen 1990er Jahren auch im Design von Möbeln und Leuchten neue Wege. Viele seiner Entwürfe, die so entstanden sind, werden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, die von ihm entworfenen Foscarini-Lampen sind Teil der Design-Kollektion im Beaubourg in Paris.

Marc Sadler, der in seiner Freizeit auch gerne malt und zeichnet, lebt und arbeitet heute in Mailand. Zu den Kunden seines international tätigen Unternehmens gehören Firmen wie etwa, Ellesse, Dainese, Foscarini, Flos oder Caimi Brevetti.

 

1946

Marc Sadler wird am 4. Dezember in Innsbruck geboren, erhält jedoch die französische Staatsbürgerschaft.

1968

Sadler schließt den noch neuen Studiengang Industriedesign an der Ecole Nationale Supérieure des Arts Décoratifs (ENSAD) in Paris ab. Im Anschluss daran gründet er zusammen mit einigen Freunden, darunter Xavier Mérigot, Jean Foin, Jacques Verger und Dominique Prevo das “Design Centre Premier“, Frankreichs erster Zusammenschluss mehrerer Designer.

1971

Der bereits viel gereiste Designer Marc Sadler eröffnet ein eigenes Studio in Asolo im Nordosten Italiens.

In dieser Zeit entwirft er auch den ersten Skistiefel aus thermoplastischem, vollständig recycelbarem Kunststoff. Diese Neuheit wird von der italienischen Firma Caber (später unter dem Namen Lotto bekannt) hergestellt und von Sadler patentiert.

1978

In New York eröffnet eine Zweigstelle von Sadlers Studio. Es folgen Weitere in Hongkong, Taiwan, Venedig und Mailand.

1983

Für Ellesse entwirft Marc Sadler eine Schuhkollektion, die auch in den Vereinigten Staaten große Erfolge feiert. Die futuristisch anmutenden Schuhe sind vor allem bei amerikanischen Trendsettern und Spitzensportlern sehr beliebt und machen den Wahlitaliener zu einem der innovativsten Sportschuhdesigner seiner Zeit.

1994

Marc Sadler entwirft für Dainese einen Back-Protektor für Motorradfahrer. Dieses Modell wird später im Museum of Modern Art in New York ausgestellt.

1994

Sadler kehrt nach mehreren Jahren in den USA zurück nach Italien, wo er neben dem Sportdesign sein Hauptaugenmerk vor allem auf Licht- und Möbeldesign verlegt.

1994

Marc Sadlers Lampe “Drop“, die er für Flos entworfen hat, wird in Mailand mit dem beliebten Compasso d’Oro ausgezeichnet.

1994

In Nordrhein-Westfalen wird Marc Sadler für seine “Drop“ mit dem Design Innovationen Award ausgezeichnet.

1995

Für Nike entwirft Sadler die ersten wasserabweisenden Sandalen aus Kunststoff und Gummi, die dem Verbraucher beispielweise beim Besuch des Schwimmbades hohen Tragekomfort bieten. Die Badesandalen gehören bis heute zu den meist verkauften Nike-Produkten.

1996

In der Kategorie Produktdesign gewinnt Sadler mit der Wandleuchte “Drop 2” den iF Design Award. Hergestellt wird auch diese, wie schon die Leuchte “Drop“ vom italienischen Unternehmen Flos.

1997

Auf der Pariser Möbelmesse wird Sadler zum“ Créateur de l'Année“ ernannt.

1998

Marc Sadler entwirft für Aprilia “Moscoo“, ein Gefährt halb Roller, halb Motorrad. Der Prototyp geht jedoch nie in Serie, sondern wird lediglich im Aprilia Museum ausgestellt.

1998 – 2000

Über einen Zeitraum von zwei Jahren entwirft Sadler Möbel für mehrere Stores des italienischen Telefonanbieters TIM.

2000

Für Foscarini entwirft Sadler die bis heute erfolgreiche Leuchte “Lite“.  Der aus einem Glasgewebe mit Kevlar- bzw. Karbonfaser hergestellte längliche Schirm, der von Metallteilen aus gebürstetem Edelstahl getragen wird, sorgt für ein blendfreies und gedämpftes Licht. Ihren Erfolg verdankt die “Tite 1“ vor allem ihrer extravaganten und charismatischen Erscheinung.

Die Pendelleuchte “Tite“ ist die erste Leuchte der in Zusammenarbeit mit Foscarini entstandenen Lampenserie “Kite-Mite-Tite“, bei der der Designer auf unverwechselbare Art und Weise Licht und Materie neu miteinander verflechtet.

2001

Für Everest entwirft er eine Snowboard-Bindung mit damals neuartigem Mechanismus. Diese entwickelt sich im Laufe der Jahre zum Standard im Snowboard-Sport.

2001

Mit der Stehlampe “Mite Terra“ entwirft Sadler ein weiteres Stück der “Kite-Mite-Tite“-Kollektion von Foscarini. Wie bereits bei “Tite“ sind auch hier in das Glasgewebe Karbon- oder Kevlarfasern eingearbeitet, was auch dem Modell “Mite Terra“ die für diese Kollektion typische Erscheinung verleiht. Der außergewöhnliche Diffusor und der Dimmer tauchen den Raum in ein gemütliches und individuelles Licht.

2001

Marc Sadlers Leuchtenmodelle “Tite” und “Mite” werden mit dem Compasso d’Oro ausgezeichnet.

2003

Für den Möbelhersteller Caimi Brevetti entwirft Marc Sadler den Bücherschrank “Big“, der sich durch formale Schlichtheit und technologischen Inhalt auszeichnet. Das zeitlose System bietet in den verschiedensten Räumen – von zeitgenössisch, über Hi-Tech bis hin zu historisch und klassisch – ganz individuellen Stauraum.

2006

Das Motto der “Twiggy“-Leuchten des italienischen Herstellers Foscarini, die ihren Namen dem ersten Magermodell der 1960er Jahre verdanken, ist Zierlichkeit. Bei der Stehleuchte “Twiggy Terra“ verbindet Marc Sadler eben jene filigrane Zierlichkeit mit funktionaler Standhaftigkeit und kreiert so im Jahr 2006 eine zeitlos schöne Bogenleuchte. Der stattliche Lampenschirm der Twiggy Terra schwebt scheinbar frei im Raum und sorgt für eine optimale und angenehme Raumbeleuchtung.

2007

Für die Stehleuchte “Twiggy Terra” wird Sadler mit iF Design Award in der Kategorie Produktdesign ausgezeichnet.

2007

Mit der Pendelleuchte “Twiggy Sospenisione grande“ entwirft Sadler für die Foscarini-Serie “Twiggy“ eine elegante Hängeleuchte, die sich durch einen Hauch Extravaganz auszeichnet. Der Diffusor der lebendigen und leichten Leuchte bietet mit der nach unten ausgerichteten direkten Beleuchtung eine optimale Lichtausnutzung.

2008

Das Regalsystem “Big“ aus der Feder des Designers Marc Sadler, das von Caimi Brevetti hergestellt wird, wird mit dem begehrten Designpreis Compasso D’Oro prämiert.

2008

Als weitere Lampe der Serie “Twiggy“ entwirft Sadler die Tischleuchte “Twiggy Tavolo“. Alleinstellungsmerkmal hier ist die gelungene Verbindung von einfacher, zierlicher Form und starker Individualität. Ebenso wie die Hängeleuchte sorgt auch die “Twiggy Tavolo“ für eine optimale Lichtnutzung und taucht den Raum in ein direktes Licht nach oben und ein dezentes nach unten. Hergestellt wird auch die Tischlampe von dem italienischen Leuchtenlabel Foscarini.

2009

Foscarini bringt die von Marc Sadler entworfene Stehleuchte “Tress Terra“ auf den Markt. Der Schirm der “Tress“-Leuchten ist ein Geflecht aus kunstharzgetränkten Bändern, das an einen Korb erinnert. Die Idee dahinter ist es, wie schon bei der “Kite-Mite-Tite“-Kollektion, Licht und Materie miteinander zu verflechten. Die in verschiedenen Größen erhältlichen Leuchten erzeugen mit den beiden getrennt voneinander dimmbaren Lichtquellen eine warme und magische Atmosphäre.

2010

Marc Sadler gewinnt mit seinen “Tress“-Leuchten die ID Annual Design Review (USA).

2010

Für Danese Milano entwirft Sadler die Sitzmöbel “Cocoa“. Das außergewöhnliche Objekt aus Bootsbausperrholz zeichnet sich insbesondere durch seine futuristische Form und seine Vielseitigkeit aus. In nur wenigen Schritten lässt sich die Sitzfläche verstellen und das Möbel verwandelt sich wahlweise in einen Lounge-Sessel, einen Liegestuhl oder eine Bank.

2011

Der italienische Leuchtenhersteller Foscarini bringt eine weitere Stehlampe der Tress-Serie auf den Markt, die “Tress Stilo“. Marc Sadler hat hier, anders als bei “Tress Terra“, den korbähnlichen Lampenschirm radikal verlängert und verschlankt, und so eine Stehlampe geschaffen, die sich vor allem für Räume eignet, die weniger Platz bieten.

2012

Für Skitsch designt Sadler die Tische “RAY“. Die aus gebleichtem Eichenholz gefertigten Tische sind in drei verschiedenen Ausführungen (groß, mittel, und klein) erhältlich.

2013

Mit den Steh- und Esstischen “Hopla“ schafft Marc Sadler kompakte Tische, die mit ihrer dezenten Beleuchtung zu einem echten Hingucker werden. Gefertigt werden die Tische von der in Mailand ansässigen Firma Slide.

2014

Auf der Internationalen Möbelmesse in Köln wird der Tisch “Tron“ vom Hersteller Capo d’Opera vorgestellt. Inspiriert von dem Kultfilm “Tron“ aus dem Jahr 1986 kreiert Marc Sadler einen Tisch mit innovativem und außergewöhnlichen Design. Das Gestell aus einem komplexen Stahlnetz asymmetrischer Module gibt der Tischplatte aus Glas oder verschiedenen Holzarten den perfekten Halt.

2014

Für den “Table Tron“ erhält Marc Sadler den Interior Innovation Award.

2014

Der Schaukasten “Bellevue“, der als Aufbewahrungs- und Ausstellungstisch für Eisdielen gedacht ist, wird mit dem Compasso D’Oro ausgezeichnet. Mit dieser von IFI R&D hergestellten Besonderheit gewinnt Marc Sadler zum vierten Mal den begehrten Designpreis.